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Passionsspiele Oberammergau 2030: Christian Stückl führt zum fünften Mal Regie

Passion 2030 - Wer übernimmt die Spielleitung und wird Spielleiter? Christina Stück?

Christian Stückl leitet erneut die Passionsspiele Oberammergau 2030.

Erfahren Sie alles über seine Pläne, die Passion weiterzuentwickeln und wie er Tradition mit Moderne verbindet.

Die Entscheidung ist gefallen: Christian Stückl wird zum fünften Mal die Regie der Passionsspiele Oberammergau übernehmen. Nach einem intensiven Auswahlverfahren und viel öffentlichem Interesse kehrt nun Ruhe ein. Stückl präsentiert seine Vision für die Passion 2030 und zeigt, wie er das Spiel an die Anforderungen der heutigen Zeit anpassen möchte.

Passionsspiele Oberammergau 2030: Christian Stückl führt zum fünften Mal Regie
Passionsspiele Oberammergau 2030: Christian Stückl führt zum fünften Mal Regie

Christian Stückl leitet zum fünften Mal die Passion

Die Entscheidung ist gefallen: Christian Stückl wird auch bei den Passionsspielen Oberammergau 2030 die Regie übernehmen. Der Gemeinderat beschloss am Mittwochabend mehrheitlich, den 62-Jährigen erneut zu beauftragen. Damit endet der Streit um den Chef-Posten des christlichen Spiels, der im Sommer für viel öffentliche Aufmerksamkeit sorgte.

Ein Ende des Streits um die Spielleitung

Im Sommer hatte der Gemeinderat überraschend Interessenten aufgerufen, sich für die Spielleitung der Passion 2030 zu bewerben. Dieser Schritt wurde von vielen als Affront gegen Christian Stückl empfunden, der bereits viermal die Inszenierung erfolgreich leitete. Unter den Bewerbern war auch Abdullah Kenan Karaca, der Zweite Spielleiter der Passion 2022. Nach intensiven Gesprächen einigten sich Stückl und Karaca jedoch darauf, 2030 erneut zusammenzuarbeiten.

Bürgermeister Rödl lobt die Leidenschaft Stückls

Auf einer Bürgerversammlung, die Teil des Bewerbungsverfahrens war, präsentierte Christian Stückl als einziger zugelassener Kandidat sein Konzept für die Passion 2030. Bürgermeister Anton Rödl (CSU) betonte dabei: „Es gibt wenige oder gar keine Menschen, die mehr für die Passion brennen.“ Die Gemeinde äußerte in ihrer Pressemitteilung: „Mit dem Oberammergauer Regisseur Christian Stückl, der wie kein anderer die Passionsspiele modernisiert und behutsam in die heutige Zeit geführt hat, soll die Tradition erhalten bleiben und gleichzeitig den Anforderungen der heutigen Zeit entsprechen.“

Die Vision für die Passion 2030

Christian Stückl plant, die Passionsspiele weiterzuentwickeln und an die gesellschaftlichen Veränderungen anzupassen. „Ich muss neu an die Geschichte rangehen“, erklärte er. Dabei liegt sein Fokus auf der Arbeit an den Figuren wie Jesus, Kaiphas, Pilatus und Judas. Eine komplette Neuinszenierung ist nicht geplant, jedoch sollen bestimmte Szenen, etwa die Empörung, überarbeitet werden.

Stärkung der Frauenrollen

Ein besonderes Anliegen ist Stückl die Stärkung der Frauenrollen in der Passion 2030. Gemeinsam mit Abdullah Karaca möchte er die Präsenz von Frauen auf der Bühne erhöhen. „Die Frauenrollen weiter zu stärken, ist uns wichtig“, so Stückl. Obwohl keine Hauptrollen für Frauen vorgesehen sind, soll ihre Bedeutung im Gesamtbild wachsen.

Textüberarbeitung und Antijudaismus

Stückl wird erneut den Text der Passion überarbeiten, um antijüdische Tendenzen zu entfernen. „Das ist ganz wichtig“, betonte er. Mit einem „Röntgenblick“ will er sicherstellen, dass keine entsprechenden Inhalte mehr vorhanden sind.

Jugend einbinden und begeistern

Um die jüngere Generation für die Passion 2030 zu gewinnen, sollen die Jugendtage ausgebaut werden. Stückl möchte mehr junge Menschen sowohl auf der Bühne als auch im Publikum sehen. „Wir müssen wirklich ackern, dass wir junge Leute ins Theater kriegen“, sagte er. Die Passion soll für sie relevanter und zugänglicher gestaltet werden.

Finanzierung und Budget

Die Diskussionen um das Budget der Passionsspiele sind nicht neu. 2022 wurden rund sieben Millionen Euro in die Inszenierung investiert. Stückl hofft, dass sich das Budget für 2030 in einem ähnlichen Rahmen bewegt. „Die Diskussionen ums Geld gibt’s immer“, merkt er an.

Spielrecht und Integration

Ein weiterer Punkt, den Stückl ansprach, ist das Spielrecht. Bisher dürfen nur Personen mitspielen, die in Oberammergau geboren sind oder mindestens 20 Jahre im Dorf leben. Diese Regelung bezeichnet er als „unsinnig“ und sieht sie als Hindernis für die Integration. Er fordert den Gemeinderat auf, über eine Änderung nachzudenken.

Ausblick auf die Passionsspiele 2030

Mit Christian Stückl an der Spitze blickt Oberammergau optimistisch auf die Passionsspiele 2030. Seine Erfahrung und Leidenschaft versprechen eine Inszenierung, die Tradition und Moderne verbindet. „Ich mach‘s wahnsinnig gerne nochmal“, sagt Stückl voller Vorfreude. Die Passionsspiele, die auf ein Gelübde aus dem Jahr 1633 zurückgehen und rund 450.000 Zuschauer aus aller Welt anziehen, werden somit erneut unter seiner Leitung stattfinden.

Fazit

Die Entscheidung für Christian Stückl als Spielleiter der Passionsspiele Oberammergau 2030 setzt ein deutliches Zeichen für Kontinuität und Innovation. Mit seinem bewährten Team und frischen Ideen wird er das weltberühmte Schauspiel erneut in die Zukunft führen. Die Gemeinde und die Beteiligten freuen sich auf eine spannende Vorbereitungszeit und eine beeindruckende Inszenierung der Passion 2030.

Christian Stückl

Christian Stückl, geboren am 15. November 1961 in Oberammergau, ist ein bekannter deutscher Theaterintendant und Regisseur.

Christian Stückl

 

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